Will ich, will ich nicht…? Ob man Kinder will oder nicht, ist wohl die grösste Entscheidung, die man im Leben trifft. Für einige ist es vollkommen klar, der Kinderwunsch - oder das Gegenteil davon - war schon immer da, ist ganz klar spürbar. Aber es gibt Menschen - wie mich zum Beispiel - die sehr mit der Entscheidung haderten. Daher habe ich vier Tipps gesammelt, die mir bei der Entscheidung geholfen haben:

Tipp 1: Mach eine Liste

Nicht eine Pro- und Contra-Liste, sondern eine “Wie-sieht-mein-Leben-mit-oder-ohne-Kinder-aus-Liste”. Listen helfen, die Gedanken zu ordnen.

Schreib auf einem Blatt auf, wie du dir einen Tag im Leben mit Kindern vorstellst - in verschiedenen Lebenslagen, z.B. wenn es noch ein Baby ist, wenn es ein Kleinkind ist, wenns in die Schule kommt und auch, wie sieht dein Leben im Alter aus, wenn die Kinder gross sind und vielleicht selber wieder Kinder haben. Auf dem zweiten Blatt schreibst du auf, wie dein Alltag aussehen würde, wenn du weiterhin keine Kinder hast. In 2 Jahren, in 5 Jahren, in 10 Jahren, in 20 Jahren usw.

Welches Leben passt besser zu dir? Was lösen diese Punkte in dir aus? Was schreckt dich vielleicht ab? Wovor hast du Angst? Schreib alles auf. Halte es fest. Es hilft. Auch wenn du nicht sofort entscheiden kannst…

Tipp 2: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Die Entscheidung, ob du Kinder haben willst oder nicht, überfordert dich im Moment? Lass dich nicht stressen. Vertag die Entscheidung bewusst, z.B. auf in einem Jahr. Falls du die Liste aus Tipp 1 gemacht hast, leg deine Liste beiseite und schau sie dir an Tag X nochmals an.

Ich habe die Entscheidung zweimal um ein Jahr vertagt. Das war auch der Tipp meiner Therapeutin. Das entlastet - einerseits muss man dann nicht die ganze Zeit darüber nachdenken, man hat’s ja “terminiert”, zweitens nimmt es den Druck weg, JETZT entscheiden zu müssen.

Tipp 3: Sprich und lies darüber

Tausch dich aus mit Freund*innen in deinem Umfeld - und zwar mit Personen mit Kindern, solchen ohne und solchen, die sich vielleicht auch noch nicht sicher sind. Aber bitte denk daran - das Kinderthema kann ein sehr schmerzhaftes Thema sein für manche. Manchmal wissen wir nicht, was das Gegenüber durchmacht. Vielleicht versuchen sie es seit Jahren und es klappt nicht, vielleicht haben sie schon ein Kind verloren… Sei einfühlsam beim Fragen nach dem Kinderwunsch.

Wenn du niemanden hast zu reden in deinem Umfeld, lies Bücher (wir haben hier ein paar Buchtipps gesammelt) oder lies Geschichten oder Artikel von anderen in deiner Situation (z.B. hier auf dem Blog). Es gibt auch allerlei Podcasts oder Talks zur Kinderfrage. Du merkst schnell, du bist nicht alleine!

Tipp 4: Lass die Münze entscheiden

Klingt doof, aber nicht umsonst ist die Münze DAS Entscheidungstool. Ist Kopf oben, gibt’s ein Kind, ist Zahl oben, bleibst du kinderfrei. (Bleibt die Münze auf der Kante stehen gibt’s Drillinge - haha).

Das heisst nicht, dass du das dann effektiv machen musst. Aber die Münze ist eine Visualisierung deines Bauchgefühls. Nehmen wir an, es kommt Kopf und dir dreht sich gleich der Magen um…. das könnte darauf hinweisen, dass du dir eigentlich schon im Klaren bist, dass du keine Kinder möchtest.

Tipp 5: Du hast Zeit!

Klar, grad als Frau hat man nicht ewig Zeit, irgendwann kommt nun mal die Menopause, die Fruchtbarkeit nimmt stetig ab. Aber - ich habe mich in meinen 20ern extrem stressen lassen von der ganzen Kinderfrage, hatte das Gefühl, die Zeit läuft mir davon. Tut sie nicht. Zumindest nicht so schnell wie ich dachte. Daher durchatmen, vielleicht Tipp 2 umsetzen und die Sache ruhig angehen.

Habe ich etwas vergessen? Habt ihr - die schon entschieden habt - weitere Tipps für Unentschlossene? Gerne ab in die Kommentare damit!

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